Hals Erkrankungen – Mund, Rachen & Kehlkopf

Hals Erkrankungen Mund, Rachen, Kehlkopf

Ursache
sind selten organische Veränderungen. Dennoch sollte, auch vom Zahnarzt, abgeklärt werden, ob ein lokaler Reiz (z.B scharfe Zahnkanten) Zunge oder Mundschleimhaut belastet. Auch eine Allergie kann die Beschwerden auslösen, ebenso scharfe und/oder heiße Speisen, Alkohol, Nikotin, Tabak   könnten eine lokale Reizung verursachen. Psychische Faktoren (Stress) oder Störungen im Magen-Darmtrakt können bei der Entstehung der Symptome eine Rolle spielen.

Weitere mögliche Ursachen:

  • Eisenmangelanämie
  • Vitamin-B12-Mangel
  • Hormonelle Störungen (Wechseljahre)
  • Diabetes mellitus. Reflux
Halsschmerzen können durch eine Pharyngitis (Entzündung des Rachens), eine Laryngitis (Kehlkopfentzündung) oder eine Tonsillitis (Mandelentzündung) hervorgerufen werden. Ursachächlich finden sich auch Allergieproblematiken, anatomische Besonderheiten, Funktionsstörungen, nicht zuletzt auch Krebserkrankungen.

Die Gaumenmandeln (Tonsillen) liegen am Übergang von der Mundhöhle zum Rachen zwischen dem vorderen und hinteren Gaumenbogen. Sie sind neben anderen Organen für die Ausbildung des Immunsystems in den ersten 5-7 Lebensjahren verantwortlich. Später haben die Tonsillen keine entscheidende Funktion mehr, so dass deren Entfernung meist auch keinerlei Folgen nach sich zieht.

akute Tonsillitis:
plötzlich einsetzende Entzündung der Gaumenmandeln.

chronische Tonsillitis:
leichtere/mittlere Beschwerden schwankender Intensität, länger als drei Monate.

Dies kann v.a. bei Kindern zu nächtlichen Apnoen (Atemaussetzern), einer Schlafapnoe und damit zu einer Schlafstörung führen. Eine Tonsillen-Verkleinerung stellt dann regelmäßig eine Problemlösung dar (siehe auch Kapitel: Erkrankung/Therapie des Schnarchens)
Symptome einer akuten Tonsillitis können sein:

  • Mehr oder weniger starken Schluckbeschwerden
  • schmerzhaft geschwollene Lymphknoten im Kieferwinkel
  • verwaschene  Sprache
  • unangenehmer Mundgeruch
  • schmerzhaft eingeschränkte Mundöffnung
  • schluckabhängige, ins Ohr ausstrahlende Stiche; dies Alles verbunden mit allgemeinem Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen und Fieber (bei Kindern meist höher als bei Erwachsenen).

Mögliche Folgen:
Die Entzündung wird chronisch und kann sich zum Entzündungsherd/Streuherd mit möglichen Folgeschäden an Herz, Nieren und Gelenken entwickeln. Eine Eiteransammlung im umgebenen Gewebe bezeichnet man als Peritonsillarabszess.
Anzeichen hierfür, meist nach vorübergehender Besserung einer Mandelentzündung, sind erneute, rasch zunehmende, meist einseitige Schluckschmerzen, eine schmerzhafte, erschwerte Mundöffnung sowie ansteigendes Fieber und eine kloßige Sprache. Eine Gefahr besteht darin, dass die Keime in die Blutbahn eindringen und sich im ganzen Körper ausbreiten.

Die Vergrößerung der Rachenmandel tritt hauptsächlich bei kleinen Kindern auf. Der Volksmund verwendet dafür die Bezeichnung „Polypen“. Die Rachenmandeln gehören zum lymphatischen Rachenring und liegen am Übergang von der Nasenhöhle in den Rachen. Der lymphatische Rachenring umfasst die Rachenmandeln (Adenoide), die 2 Gaumen- mandeln (Tonsillen), die Seitenstränge, die Zungengrundmandel und die kleinen Lymphfollikel der Rachenhinterwand. 

Gesunde Adenoide haben beim Kind eine Filterfunktion für den Körper und dienen zur Stimulation des Immunsystems. Bei den meisten Kindern kommt es hierbei nicht zur Ausprägung von wesentlichen Symptomen. Wenn das Kind allerdings zu häufig und in zu  kurzen Zeitabständen an verschiedenen Infekten erkrankt, kann die Funktion auch über- fordert werden. Dann vergrößert sich die Rachenmandel durch die Zunahme des lymphatischen Gewebes. In Folge kann es zu chronischen Entzündungen und dauerhaften gesundheitlichen Problemen des Kindes kommen.

Mögliche  Symptome:

  • Dauerschnupfen
  • Mundatmung
  •  typische nasale Stimme
  • typischer Gesichtsausdruck beim Kind mit offenem Mund.

Mögliche Folgen:
Behinderung der Nasenatmung mit ständigem Schnupfen und eventuell begleitenden Nasennebenhöhlenentzündungen. Schnarchen. Schlafstörungen. Größere Infektanfälligkeit des Rachens, der Gaumenmandeln und der Bronchien. Häufung von Mittelohrentzündungen.  Erguß hinter dem Trommelfell  (Paukenerguss) mit begleitender Hörminderung und daraus resultierender Sprachentwicklungs-verzögerung. Nächtliche Hustenattacken.

Das Symptom Kloßgefühl (Globusgefühl) kann auf verschiedene, zuweilen auch ernsthaftere Veränderungen hinweisen, die einer klaren Diagnostik durch den Facharzt bedürfen. Die betroffenen Patienten beklagen ein zumindest lästiges, zuweilen aber auch sehr störendes Fremdkörpergefühl, vermehrten Räusperzwang, Engegefühl im Hals. 

Mögliche Ursachen: Überforderung bzw. Fehlgebrauch der Stimme. sehr oft: trockene Schleimhaut, entzündliche Reizung im Hals. Reflux von Magensäure durch die Speiseröhre. Veränderungen der Halswirbelsäule mit Verspannungen der Halsmuskulatur. Kloß im  Hals bei seelischen Belastungen. Tumore im Hals-Rachenraum

HNO-fachärztliche Untersuchung 

Sorgfältige Anamnese und Diagnostik mit Endoskopie des Rachens/Kehlkopf. Nach Ausschluß einer organischen Ursache kann die Aufklärung des Patienten zu einem raschen Rückgang der Symptome beitragen, auch wenn die Auslöser mehr im seelischen Bereich liegen. 

Im Kehlkopf wird mit den Stimmbändern die Stimme produziert. Leistsymptom einer Laryngitis ist deshalb meist eine heisere Stimme, oft verbunden mit Halsschmerzen, Hustenreiz. Eine akute Laryngitis  kann im Rahmen eines bakteriellen oder viralen Infektes der oberen Luftwege auftreten, aber auch durch starker Überlastung der  Stimme v.a. in trockenen, staubigen oder verauchten Räumen.

Eine chronische Laryngitis (langdauernde Heiserkeit) entwickelt sich nach unzureichend behandelter akuter Entzündung oder z.B. infolge ständiger Einwirkung chem. Dämpfe, Gase, überhitzter Luft, bei Rauchern sowie auch bei falscher Stimmtechnik.

Eine länger anhaltende Heiserkeit sollte auf jeden Fall HNO-fachärztlich untersucht und abgeklärt werden, da sich hinter diesem Symptom auch ein beginnender Kehlkopftumor verstecken kann. 

 

Kehlkopfkrebs tritt zwar relativ selten auf, ist aber unter den Tumoren im Hals-Nasen-Ohrenbereich der häufigste. Betroffen sind v.a. Männer, aber auch Frauen – mit zunehmender Tendenz. Er entsteht meist erst in der zweiten Lebenshälfte, mit Tendenz mehr in Richtung auch jüngerer Patienten.

Ursachen: 

Es müssen fast immer mehrere Faktoren sehr komplex zusammenwirken, um Krebs auszulösen. Eine der Hauptrisikofaktoren für die Entstehung des Larynxkarzinoms ist das Einatmen von  Zigarettenrauch. Mehr als die Hälfte der Patienten, die an dieser Krebsart erkranken, sind Raucher. Durch zusätzlichen übermäßigen und regelmäßigen hochprozentigen Alkoholkonsum, bei schlechter Mundhygiene sowie einer gewissen genetischen Veranlagung erhöht sich das Risiko.

Symptome:

Häufigstes frühes Symptom ist eine länger andauernde Heiserkeit. Hinzu kommen ein Fremdkörpergefühl im Hals, Schluckbeschwerden und Räusperzwang. Da aber diese Symptome unspezifisch sind und auch bei anderen leichteren Erkrankungen auftreten können, sollte eine länger als drei Wochen anhaltende Heiserkeit HNO- fachärztlich abgeklärt werden. Wie bei fast allen bösartigen Tumorerkrankungen können Begleiterscheinungen wie Abgeschlagenheit, raschere Gewichtsabnahme auftreten. Mit zunehmender Tumorgröße verstärken sich Schluckschmerzen, oft ins Ohr ausstrahlend, auch  Luftnot und / oder blutiger Auswurf, Lymphknotenmetastasen, die als derbe, wenig schmerzhafte Schwellung am Hals tastbar sind.

HNO-fachärztliche Untersuchung:

Da der Kehlkopfkrebs ein bösartiger, metastasierender Tumor ist, sollte die Diagnose und die anschließende Behandlung so schnell wie möglich erfolgen. Je früher ein Larynxkarzinom erkannt wird und je kleiner es zum Zeitpunkt der Diagnosestellung ist, umso besser sind die Aussichten, die Erkrankung unter Erhaltung des Kehlkopfes und der Stimme zur vollständigen Ausheilung zu bringen.

 

Speichel wird von den Speicheldrüsen produziert und in Mundhöhle/Rachen verteilt. Er hält den Mund feucht, weicht Nahrung auf und verstärkt das Geschmacksempfinden. Insgesamt produzieren die Speicheldrüsen bis zu über 1 Liter Speichel pro Tag. Speichel enthält stärke-spaltende Enzyme, so dass die Speicheldrüsen zum Verdauungssystem hinzugezählt werden. Er enthält aber auch Immunglobuline, vor allem das Immunglobulin A (IgA) zum Schutz der Mundschleimhaut vor Krankheitskeimen. Die Steuerung der Speichelsekretion erfolgt über das Vegetative Nervensystem.

  • Unterkieferspeicheldrüse – Glandula submandibularis
  • Unterzungenspeicheldrüse – Gandula sublingualis
  •  sowie kleine Speicheldrüsen in der Lippen-, Wangen- und Gaumenschleimhaut

Entzündungen: 

Infektionen durch Bakterien oder Viren (z.B. Mumps) können zu schmerzhaften Entzündungen der Speicheldrüsen führen.Speichelsteine, die den Ausführungsgang der Drüse verlegen ,können auch für die Entzündung verantwortlich sein.

Symptome: 

(Speicheldrüsenentzündungen treten meist plötzlich und einseitig auf, Mumps oft beidseitig) 

  • schmerzhafte, derbe Anschwellung der betroffenen Drüse
  • erhöhte Temperatur
  • Hautrötung und –Erwärmung über der Drüse
  • Zunahme von Schwellung und Schmerzen beim Essen  (vermehrte Speichelbildung)
  • Eiterentleerung in den Mund mit unangenehmem Geschmack
  • Kaubeschwerden bei der Entzündung der Ohrspeicheldrüse wegen lokaler Nähe von Kiefergelenk und Kaumuskulatur
  • Beschwerden  beim Öffnen des Mundes. 

Folgen: 

  • Abszessbildung (abgekapselte Eiterhöhle)
  • chronisch auftretende Speicheldrüsenentzündungen führen zu einer Vernarbung und Atrophie des Gewebes. Speichel wird dann kaum noch produziert und die Drüse ist dann als derber Knoten tastbar.

Diagnostik – Mund, Rachen & Kehlkopf

Damit die eingenommene Nahrung abgebaut werden kann, produziert Ihr Magen normalerweise Säure. Gelegentlich kann diese Säure in die Speiseröhre zurückfließen oder „refluxieren“. Wenn dieser Reflux sehr häufig und andauernd auftritt, wird er als gastro-ösophagealer Reflux oder GERD in der medizinischen Fachsprache bezeichnet. Viele Menschen kennen das Gefühl von „Sodbrennen“, das als Brennen in der Brust wahrgenommen und durch Säure-Reflux in die Speiseröhre verursacht wird.


Säure kann auch den ganzen Weg bis zum Hals und weiter bis zu den oberen Atemwegen und hinteren Mundbereich refluxieren. Dies wird als Laryngopharyngealer Reflux (LPR) bezeichnet, da er im Bereich der Stimmbänder/ Kehlkopf (Larynx) und des Rachens (Pharynx) auftritt. LPR ist hauptsächlich gasförmig und nicht flüssig. Er findet häufig ohne Sodbrennen statt, deshalb wird er oft nicht so leicht erkannt. Das ist auch der Grund, warum er als die „stille“ Krankheit bezeichnet wird. Er kann über einen sehr langen Zeitraum auftreten, bevor er als Ursache für Beschwerden erkannt wird.

Eine kleine Menge an Reflux ist normal. Wenn allerdings chronischer Reflux unbehandelt bleibt, kann sich das Gewebe in der Speiseröhre entzünden (Ösophagitis) und beschädigt werden. Dies kann zu schwerwiegenden Problemen bis zum Barrett´s Ösophagus und sogar potenziell bis zum Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) in der Zukunft führen.

Im Bereich der oberen Atemwege kann ein unbehandelter LPR zu beträchtlichen Problemen, wie z.B Stimmbandknötchen, subglottischer Stenose (Verengung der Atemwege), Granulome (knotenartige Gewebeneubildung) und unter Umständen auch zum Kehlkopfkrebs führen.

  • die letzte Mahlzeit sollte spätestens 3 Stunden vor dem Zubettgehen erfolgen
  • Nehmen Sie kleine Mahlzeiten zu sich und essen Sie langsam. Fetthaltige und scharfe Nahrungsmittel, Koffein, kohlensäurehaltige Getränke, Alkohol, Schokolade, zitrus- und tomatenhaltige Getränke sollten Sie nur in geringen Mengen zu sich nehmen oder ganz vermeiden. Es ist bekannt, dass diese zu einer Verschlimmerung des Refluxes führen können. Jeder Mensch reagiert auf Nahrungsmittel individuell unterschiedlich.
  • tragen Sie keine enganliegende Kleidung, besonders um die Hüfte
  • Wenn Sie übergewichtig sind, reduzieren Sie Ihr Gewicht
  • Sind Sie Raucher? Dann reduzieren Sie Ihren Konsum oder hören Sie besser ganz auf zu rauchen
  • Stellen Sie das Kopfteil Ihres Bettes um 10-15cm höher (etwa 30°)
Ohren - Untersuchung HNO
Hals Untersuchung HNO
Nase Untersuchung HNO